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Mann der Tat

Um das Wirrwarr in den venezolanischen Tropen zu bereinigen, griff Ferdinand Konrad Bellermann auch schon mal beherzt zur Axt. Bei Neumeister (München) kommt am 6. Juli eines seiner exotischen Gemälde zum Aufruf.

Von Stefan Weixler
01.07.2016

Selbst die Hand des genialsten Künstlers muss erlahmen bei dem Versuch, das märchenhafte Gestaltenchaos des tropischen Urwalds wiederzugeben“, meinte der Zoologe Ernst Haeckel (1843 – 1919) einmal. Die Hand Ferdinand Konrad Bellermanns (1814 – 1889) jedenfalls erlahmte nicht: War das Wirrwarr in den venezolanischen Tropen zu groß, bereinigte er es einfach mit der Axt – um den Blick aufs Wesentliche freizuschlagen. So entstanden Bilder, wie sie sein Auftraggeber Alexander von Humboldt (1769 – 1859) auch von ihm erwartete: Vierzig Jahre nach der legendären Südamerika-Reise des Naturforschers dokumentierte er die exotische Vielfalt des Landes auf botanisch präzise Weise. Neumeister (München) bringt am 6. Juli bei 40 000 Euro Bellermanns „Blick auf Puerto Cabello“ zum Aufruf. Das signierte, 87,5 mal 110 Zentimeter große Gemälde entstand 1849 im Berliner Atelier, fußt aber auf einer 1842 vor Ort geschaffenen Skizze.

Neumeister, München
Auktion am 6. Juli

Den Vorbericht zu dieser Auktion finden Sie in KUNST UND AUKTIONEN Nr.11/2016

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