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Hampel bietet geistlichen und weltlichen Reichtum

Hampel kann am 30. Juni mit der Allegorie des geistlichen und weltlichen Reichtums ein Werk von Jan Brueghel d.J. aufrufen. 

Von Martin Miersch
29.06.2016

Es ist eine Allegorie, wie sie die Barockzeit liebte: Drei Kinderfiguren haben sich um eine Holztruhe versammelt und bearbeiten Gold. Einer hämmert ein Goldstück, ein Zweiter wiegt es, und der Dritte schiebt Goldmünzen in einen Sack. Aus einem bereits gefüllten Säckchen haben sich weitere Taler wieder über den Boden verteilt. Im rechten Vordergrund stehen von Menschenhand gemachte Preziosen, darunter goldene Prunkschüsseln, Kelche und Majolikawaren, den simplen Feldprodukten des linken Vordergrundes gegenüber. Im Mittelgrund ist eine religiöse Szene mit der Inthronisation eines Abtes oder Bischofs und der Empfang zweier Kardinäle vor einem Klostergebäude zu sehen. Über der Szenerie gleitet der Sonnengott Apoll auf einem goldenen, von vier Pferden gezogenen Wagen über den Himmel. Der links oben sichtbare Löwe könnte als Hinweis gedeutet werden, dass das Gemälde vormals Teil eines Zyklus von Monatsdarstellungen war, und zwar als Illustra­tion zum August. Diese „Allegorie des geistlichen und weltlichen Reichtums“ stammt von Jan Brueghel d. J. Das auf Kupfer gemalte Bild ist mit einer Expertise des Brueghel-Kenners Klaus Ertz versehen. Die Taxe beträgt 80.000 bis 100.000 Euro.

Die Möbelofferte glänzt durch ein Paar bedeutender Kabinettschränke aus dem Besitz der Königin Olga von Württemberg (1822–1892) und ihrer Tochter Wera von Württemberg, Großfürstin von Russland (1854–1912). Sie besitzen Ebenholzfurnier, Messingband- und Schildpatteinlagen in Boulle-Technik sowie in Pietra dura gearbeitete Fronttüren mit vergoldeten Bronzeapplikationen. Die Stücke sind von den Pariser Ebenisten Monbro als Ensemble gearbeitet. Sowohl Untergestell als auch Schrankaufsätze sind reich dekoriert und äußerst fein gearbeitet. Die 1801 in Paris gegründete Firma Monbro wurde bekannt für ihre Boulle-Möbel (Taxe 130.000 bis 150.000 Euro). Eine Smaragddiamantbrosche von Van Cleef & Arpels wird auf 120.000 bis 150.000 Euro geschätzt. 

Hampel, München, 
Auktion 30. Juni und 1. Juli

Dieser Beitrag erschien in WELTKUNST Nr.117

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