Auktionen

Design und Moderne bei Quittenbaum

Neben Designermöbeln kommen auch wieder Künstlerpostkarten der Expressionismus-Sammlerin Elsa Hopf unter den Hammer.

Von Ute Strimmer
17.06.2016

Für unkonventionelle Möbel, die sich durch einen stark ­skulpturalen Charakter auszeichnen, ist Ron Arad (geb. 1951) bekannt. Von dem gefragten israelischen Industriedesigner offeriert Quittenbaum in der Design-Auktion den Sessel „no spring chicken“. Den bequemen Lehnstuhl mit Schaumstoffsitzschalen entwarf Arad 1990 im Rahmen seiner „Spring“-Kollektion für die Mailänder Firma Moroso. Das um 1994 ausgeführte Stück ist mit 12.000 Euro geschätzt. Ein Eyecatcher ist auch der Teppich „Tapipardo“, den Roberto Gabetti, Aimaro Isola, Luciano Re und Guido Drocco 1970 in extrem kleiner Auflage herstellen ließen (Taxe 3000 Euro). Das äußerst dekorative Objekt zeigt einen Leoparden als Trophäe. Unterschiedliche Florhöhen sorgen für besondere Plastizität.

Zu den Spitzenstücken bei der modernen Kunst zählen auch dieses Mal wieder Künstlerpostkarten der Hamburger Expressionismus-Sammlerin Elsa Hopf (1875–1943). An die reiselustige Zahnärztin schrieb und malte etwa Karl Schmidt-Rottluff (1884­–1976) die sonnige Karte mit Aquarell „Zwei gelbe Häuser“ (1911, Taxe 12 000 Euro). Von Erich Heckel (1883­–1970) stammt die Karte „Frau bei der Toilette“ (1911, 22 000 Euro), die an die Hamburger Sammlerin Käthe Bleichröder adressiert ist. „Es freut uns, dass wir die ­Gelegenheit haben, noch einmal rare und sehr schöne Objekte aus dem Teilnachlass Dr. Elsa Hopf anbieten zu können. Die Künstlerpostkarten haben in musealer und kulturgeschichtlicher Hinsicht für die frühe deutsche Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts einen sehr hohen Wert“, erklärt Quittenbaum-Expertin Bettina Krogemann. Bereits im Dezember 2015 hatten Lose mit dieser Provenienz herausragende Ergebnisse erzielt.

Quittenbaum, München, 21. bis 23. Juni

Diesen Beitrag finden Sie in der WELTKUNST Nr. 116/Juni 2016

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