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Dobiaschofsky mit überraschendem Mondrian

Mondrians „Heuhaufen“ muten fast impressionistisch an und waren bereits mehrfach ausgestellt. Sie sind allerdings nicht das einzig Beachtenswerte bei Dobiaschofsky vom 11. bis 14. Mai 

Von Susanne Lux
06.05.2016

Es sind die Kompositionen mit blauen, roten, gelben und weißen Farbflächen, die wir so gut kennen von Piet Mondrian. Der niederländische Künstler hat aber ein weitaus größeres Spektrum zu bieten. Seine frühen Werke muten gar impressionistisch an. So auch das Ölgemälde „Heuhaufen III“, das ein Star- los der Mai-Auktion bei Dobiaschofsky in Bern ist.

Die 35 x 45 cm messende Arbeit befindet sich im Werkverzeichnis und ist dort ins Jahr 1908 datiert. Ursprünglich war die Arbeit, die aus einer Schweizer Privatsammlung eingeliefert wurde und schon in mehreren Ausstellungen zu sehen war, Teil eines Triptychons. Nun soll das Gemälde 95.000 Franken einbringen. Daneben kann das Haus mit Schweizer Kunst punkten: Cuno Amiets „Stillleben im Atelier auf der Oschwand“, das auf 58.000 Franken taxiert ist, überzeugt durch seine Leuchtkraft. Amiet malte den Blick auf ein Fenster, vor dem ein Tisch mit Blumenvase platziert ist, 1951. Der flächig-pastose Farbauftrag ist typisch für das Spätwerk des Malers.

Unter den Skulpturen beeindruckt ebenso ein Werk eines Schweizer Künstlers. Hans Jörg Limbach (1928–1990) schuf ein galoppierendes Pferd in patinierter Bronze. Die Arbeit stammt aus dem Jahr 1969 und ist auf 7500 Euro geschätzt. Die 80 cm hohe Tier-Darstellung ist einzigartig in Limbachs Œuvre.

Dobiaschofsky, Bern
11. bis 14. Mai

Dieser Beitrag erschien in WELTKUNST Nr. 15 / Mai 2016

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