Auktionen

Wenn Männer zu sehr lieben - Geschichten hinter dem Porzellan auf Schloss Ahlden

Macho oder Softie? Wenn Schloss Ahlden am 23. April bedeutende Porzellane versteigert, stehen hinter vielen Stücken spannende Geschichten von Sammlungen und Künstlern, aber auch aus der Mythologie, wie die von Herkules und Omphale.

Von Jan Kohlhaas
11.04.2016

Macho oder Softie? Gefühle zeigen oder nicht? Die Diskussion darüber, wie Männer zu sein haben, um bei Frauen anzukommen, gibt es seit Adam und Eva. Und je nach Frau gehen die Meinungen auseinander. Die Antwort lieferte jedoch schon vor über 2000 Jahren die griechische Mythologie, nachzulesen in Gustav Schwabs Sagen des Klassischen Altertums: Herakles, Prototyp des ungestümen Muskelprotzes, wurde vom Orakel in Delphi geweissagt, für drei Jahre in die Knechtschaft zu gehen, um von einer schweren Krankheit befreit zu werden. Natürlich fügte sich der Held in sein Schicksal und ließ sich an Omphale, die Königin des damaligen Mäoniens, als Sklave verkaufen. Prompt wurde er gesund und zeigte sich sofort wieder als Held, befreite das Land seiner Herrin von Räubern und Feinden. Jetzt ahnte Omphale, wer ihr Sklave war, gab ihm die Freiheit wieder und vermählte sich mit ihm. Doch das üppige Leben bekam dem Heros nicht, er versank in „weibische Wollust“. Dadurch geriet er bei Omphale so sehr in Verachtung, dass sie ihm sein Löwenfell wegnahm, seine Keule zu einem Spinnrocken umfunktionierte und ihn Wolle spinnen ließ. Um 1760 setzte J.J. Kändler diese peinliche Situation für die Meissener Porzellanmanufaktur um. Wer die Figurengruppe als mahnendes Beispiel dafür braucht, dass Mann sich nicht gehen lassen soll, der kann am 23. April bei Schloss Ahlden ab 28.000 Euro darauf bieten. Herakles erwachte übrigens nach drei Jahren aus seiner Verblendung, verließ Omphale und war sofort wieder der krafterfüllte Zeussohn, wie ihn die Frauen liebten …

Auktion 23./24. und 30. April
www.schloss-ahlden.de

 

Den Beitrag zur Auktion bei Schloss Ahlden und zur Porzellanauktion bei Stahl am 23. April finden Sie in KUNST UND AUKTIONEN Nr. 6 vom 8. April

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