Auktionen

Asiatische Kunst von Ming bis Zhang Yu bei Nagel

Neben Stücken aus der Ming-Dynastie ist eine Tusche-Zeichnungen ein Highlight unter den Asiatika bei Nagel am 6. und 7. Mai.

Von Philipp Ziegler
30.04.2016

Mit einem sowohl qualitativ als auch quantitativ beeindruckenden Angebot von rund 2000 Einlieferungen aus alten deutschen und europäischen Sammlungen bestätigt Nagel Auktionen seinen Ruf, eine der führenden Adressen für asiatische Kunst in Europa zu sein. Aus der Ming-Dynastie stammt die chinesische Bronze des Buddha Vairocana, die mit einem Schätzwert von 200.000 bis 300.000 Euro zum Aufruf kommt. Vairocana – „Der Sonnengleiche“ – zählt zur Gruppe der sogenannten Adibuddhas, die als Verkörperung der absoluten Wahrheit gelten.

Mit geschlossenen Augen und entrückten Gesichtszügen zeigt die 1977 in Zürich von einer deutschen Privatsammlung erworbene und mit 97 cm recht große Skulptur den das Zentrum des höchsten Mandalas beherrschenden kosmischen Buddha in die Meditation vertieft. Im Vajrasana-Sitz trägt er auf dem Kopf die fünffache Weisheitskrone. Zu den weiteren Höhepunkten der buddhistischen Kunst zählt auch eine extrem seltene, feuervergoldete tibetische Bronze des Padmapani, eines Bodhisattwa des Mitgefühls aus dem 12. Jh. Die 54,5 cm messende Skulptur ist gleichfalls auf 200.000 bis 300.000 Euro geschätzt. Für eine feuervergoldete nepalesische Figur des Indra aus dem 15. Jh. werden 30.000 bis 50.000 Euro erwartet. Im Bereich der chinesischen Malerei werden 50 herausragende Arbeiten aus einer alten deutschen Privatsammlung versteigert, die zwischen 1894 und 1922 in China zusammengetragen wurde.

Eine besondere Kostbarkeit ist die im 16. Jh. im Stil von Zhang Yu (1333–1385) gemalte Tusche mit Siegel des Qianlong-Kaisers, die einen Pavillon unter kahlen Bäumen zeigt (Taxe 100.000 bis 150.000 Euro).

Nagel, Stuttgart
Auktion 6. und 7. Mai 2016

Dieser Beitrag erschien in WELTKUNST Nr. 115 / Mai 2016

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