Bundeskunstsammlung

Wertvoller Kirchner geht auf Reisen

Vor diesem Gemälde saßen deutsche Regierungen oft zusammen. Nun verlässt „Sonntag der Bergbauern“ von Ernst Ludwig Kirchner vorübergehend das Bundeskanzleramt

Von Weltkunst News
18.08.2025

Ein wertvolles Gemälde aus dem Bundeskanzleramt geht auf Reisen. Das Bild „Sonntag der Bergbauern“ (1921-1923) von Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) soll bei einer Ausstellung im schweizerischen Bern gezeigt werden. Experten nahmen das Werk aus dem Kabinettssaal in Berlin unter großen Sicherheitsvorkehrungen ab. Das vier Meter lange Ölgemälde wurde über die Terrasse mit einem Kran in den Hof gehievt, wie das Kunstmuseum Bern mitteilte. Das Werk wird vom 12. September an in der Ausstellung „Kirchner x Kirchner“ gezeigt. Dort soll es erstmals wieder mit Kirchners Werk „Alpsonntag. Szene am Brunnen“ gezeigt werden.

Foto: Eine Frau steht vor dem Gemälde „Sonntag der Bergbauern“ von Ernst Ludwig Kirchner im Kabinettssaal des Bundeskanzleramts.
Das Gemälde „Sonntag der Bergbauern“ von Ernst Ludwig Kirchner hängt im Kabinettssaal des Bundeskanzleramts. Das Bild soll nun im Kunstmuseum Bern zusammen mit einem anderen Werk Kirchners gezeigt werden. © Fabian Sommer/dpa

„Seite an Seite eröffneten die beiden Gemälde 1933 Kirchners Retrospektive in der Kunsthalle Bern, die er selbst kuratierte und an die das Kunstmuseum Bern nun erinnert“, hieß es in der Mitteilung. „Obwohl als Pendants konzipiert, waren die beiden monumentalen Gemälde seit 1933 nie wieder gemeinsam zu sehen.“ Die Nationalsozialisten hatten Werke des expressionistischen Malers Kirchner als „entartete Kunst“ diffamiert. Von ihm stammt zum Beispiel auch das Gemälde „Berliner Straßenszene“.

Sein Bild „Sonntag der Bergbauern“ hängt nun schon seit vielen Jahren im Kabinettssaal deutscher Regierungen. Im Bundeskanzleramt wird als Ersatz vorübergehend eine Leihgabe aus der Schweiz gezeigt: „Neue Sterne“ von Meret Oppenheim (1913-1985). (dpa)

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