Romy Schneider in Paris

Romy Forever

Im Mai jährt sich der Todestag der legendären Schauspielerin zum 40. Mal. Aus diesem Anlass würdigt eine junge Pariser Galeristin ihr Idol mit einer Ausstellung

Von Olga Grimm-Weissert
17.03.2022

Ihr Lächeln, ihre Schönheit, ihre schauspielerischen Fähigkeiten und nicht zuletzt die Tragik, die sie umgab, machten Romy Schneider bereits zu Lebzeiten zum Idol. Ihre Strahlkraft ist auch vierzig Jahre nach ihrem Tod am 29. Mai 1982 ungebrochen.

Romy Schneider Filmaufnahme Attentat aus Trotzki
Romy Schneider in einer Werbeaufnahme für den Film „Das Attentat auf Trotzki“ von 1972. © Eva Sereny / Iconic Images

Zu Romys Fans zählt die junge Galeristin Julia Gragnon mit ihren beiden Fotogalerien La Galerie de L’Instant im Pariser Marais und in Nizza. In der kleinen Pariser Galerie sieht man bis 16. Mai die Ausstellung  „Romy, das Leben und das Kino“, in der die Galeristin einige Vintage-Originale offeriert, neben neueren, datierten und nummerierten Abzügen (mit Preisen von 2000 bis 5000 Euro), plus extra für die Fotoschau abgezogenen Vergrößerungen, sowie erschwinglichen Pressefotos, die zwischen  400 bis 600 Euro zu haben sind.

Aktfotografien und intime Porträts

Die Fotografinnen und Fotografen standen dem deutsch-französischen Star nahe, wie eine Serie mit schwarz-weißen Aktfotografien von Giancarlo Botti, oder die intimen Porträts von Helga Kneidl beweisen. Auch Shootings während der Filmaufnahmen, besonders des in Saint Tropez 1969 gedrehten Films „Das Schwimmbad“ mit Alain Delon, geben farblich verlockende Einblicke in die Existenz der als „Sissi“ bekannt gewordenen Romy, im Zivilleben Rosemarie Magda Albach-Retty.

Am 23. September 1938 in Wien geboren, wuchs Romy mit ihrem Bruder Wolf großteils im hohen Holzhaus ihrer Mutter Magda Schneider in Berchtesgaden auf. Mutter Magda frequentierte den für ihre Karriere nützlichen Adolf Hitler, sobald er in Berchtesgaden auftrat. Ein politisches Erbe, das Romy ihr Leben lang bekämpfte. Umso eher, als ihre Mutter sie bekanntlich für drei „Sissi“-Filme vertraglich verpflichten ließ.

Romy Schneider Fotografie Trio Infernal
Die Schauspielerin bei den Dreharbeiten von „Trio Infernal“ von Francis Girod, 1973. © Georges Pierre / Galerie de l'instant

Ihr Welterfolg in der Rolle der Kaisergattin ermöglichte Romy ihren Start als Star in Frankreich. Wo sie für ihren ersten, von Pierre Gaspard-Huit 1958 gedrehten Film „Christine“ selbst ihren Partner aussuchen durfte. Sie wählte den damals unbekannten Alain Delon. Die folgende Liebesgeschichte, die Trennung sowie zehn Jahre später der Riesenerfolg von „Das Schwimmbad“, zu dem diesmal Alain Delon sie vorgeschlagen hatte, versorgten die Sensationspresse jahrzehntelang mit Berichten und Miniskandalen. Aber auch mit schönen Fotos, wenn der Star die Fotografen akzeptierte. Die Aufnahmen von Philippe Le Tellier glänzen in jedem Sinn des Wortes über und unter dem Wasser des Pools. Für die Schweizer Fotografin Eva Sereny posierte Romy in Rom, wohingegen der „Magnum“-Agenturfotograf François Gragnon sie 1966 während des Filmfestivals in Cannes knipste.

Romy Schneider Alain Delon Fotografie La Piscine
Romy Schneider und Alain Delon bei den Dreharbeiten von „La Piscine“ (Das Schwimmbad) von Jacques Deray. © Philippe Le Tellier / Paris Match

Romys dramatische Ehe mit dem deutschen Theaterregisseur Harry Meyen, ihr heiß geliebter – und mit 15 Jahren tragisch verunglückter – Sohn David, die Hinterfragung ihrer Familiengeschichte, die individuelle Tragik in ihren Männerbeziehungen, Alkohol- und Tablettenkonsum führten schlussendlich zum frühen Tod mit nur 43 Jahren. Dies alles trug zum tragischen Mythos der Romy Schneider bei.

Service

Ausstellung

„Romy, das Leben und das Kino“,

bis 16. Mai 2022,

Galerie de L’Instant, Paris

lagaleriedelinstant.com

RETROSPEKTIVE

„Romy Schneider“,

16. März bis 31. Juli 2022,

La Cinémathèque française, Paris

cinematheque.fr

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