Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich in Paris ein reges Nachtleben entwickelt und die diversen Bars und Cabarets buhlten in der Öffentlichkeit um Aufmerksamkeit. In diesem Zusammenhang entstand in jener Zeit eine Vielzahl an großformatigen Plakaten von Künstlern wie beispielsweise Chéret, Mucha und Toulouse-Lautrec, welche vom Japanischen Holzschnitt beeinflusst und durch den Flachdruck der Lithografie ermöglicht wurden und deren Inhalte über größere Entfernungen lesbar sowie verständlich blieben. Das Besondere ist das Bemühen um künstlerische Qualität der überaus reichen Plakatproduktion im Paris der Jahrhundertwende, welche die Hauswände zu einer leicht verfügbaren „Galerie für Jedermann“ machte.
Jules Chéret: „Tous les soirs – Alcazar d'Éte – Louise Balthy“, 1893, Lithographie; Foto: RarePrintEmporium | 14-0994