Die Malerin und Zeichnerin Elfriede Lohse-Wächtler (1899 - 1940) zählt zu den bedeutenden künstlerischen Stimmen des frühen 20.Jahrhunderts. Mit sechzehn verließ sie ihr Elternhaus in Dresden, studierte an der Kunstgewerbeschule und wurde Teil der Avantgarde um Otto Dix und Conrad Felixmüller. 1925 zog sie nach Hamburg, wo sie trotz psychischer Krisen und prekärer Lebensumstände ihre erfolgreichste Zeit erlebte. Im Zentrum ihres Schaffens standen das Alltagsleben und Milieu auf St. Pauli, eindringliche Selbstbildnisse und einfühlsame Porträts. Ihr Leben endete jedoch tragisch: 1940 wurde sie im Rahmen der NS-„Aktion T4“ ermordet. Die Retrospektive in der Kunsthalle Vogelmann würdigt ihr Werk mit rund 100 Arbeiten aus öffentlichen und privaten Sammlungen.
© Elfriede Lohse-Wächtler: „Lissy“, 1931, Aquarell über Bleistift, 68 x 49 cm, Privatsammlung, Städel Museum, Frankfurt am Main; Foto: Privatbesitz