Die belgische Künstlerin Berlinde De Bruyckere (*1964) zählt zu den bedeutenden Bildhauer*innen der Gegenwart. Im Zentrum ihres Schaffens stehen existenzielle Dimensionen des Menschseins; es kreist um Gewalt und Verletzlichkeit, Begehren und Zwang, Verlust und Trost, Schmerz und die Sehnsucht nach Transzendenz. Solche Empfindungen evoziert De Bruyckere in körperbetonten, oft raumgreifenden Skulpturen; Decken und Tierfelle, Holz und Wachs zählen zu ihren bevorzugten Materialien. Organische Abstraktion und eine mitunter hyperrealistische Figuration verschmelzen in Arbeiten von großer Eindringlichkeit. Sie schafft universell gültige Bilder, spannt weite Bögen zwischen Mythologie, christlicher Ikonografie und Themen unserer Zeit.
Berlinde De Bruyckere: „After Cripplewood Ill“, 2013-2014 (Ausschnitt); courtesy of the artist and Hauser & Wirth, © Foto: Mirijam Devriendt