Der deutsche Freilichtmaler und Pazifist Erwin Bowien (1899 - 1972) beschloss im Winter 1933, entsetzt über die Machtübernahme der Nationalsozialisten, Deutschland zu verlassen. Er ging in die Niederlande und ließ sich ab 1934 in dem kleinen Ort Egmond aan den Hoef bei Alkmaar nieder, einer historischen Künstlerkolonie. In dieser Zeit perfektionierte er die Pastellmalerei und erhielt den Beinamen „Meister mit dem Pastellstift“. Nach der Besetzung der Niederlande durch die Wehrmacht 1940 musste er abermals abtauchen. Bowien war nicht nur einer der vielen deutschen Exilanten, die in Holland Zuflucht fanden, sondern auch einer der letzten Maler der Künstlerkolonie Egmond. Die atemberaubend schöne Dünenlandschaft um Egmond aan Zee, die weiten Horizonte Nordhollands und die oft stürmische Nordsee hielt er in vielen eindringlichen Bildern fest.
Erwin Bowien: „Der Strand von Egmond aan Zee“, 1937 © Foto: Daniela Tobias