Zur Zeit des Barock und Rokoko war Augsburg eines der führenden Kunstzentren Europas. Für das von Augsburger Künstlern besonders geprägte Rokoko bürgerte sich im späten 18. Jahrhundert der Begriff „Augsburger Geschmack“ ein - ein Synonym, das abwertend von den Anhängern des damals aufkommenden klassizistischen Stils genutzt wurde. Längst jedoch hat dieser Ausdruck seine negative Konnotation verloren - und gibt den Anlass zum Titel einer Ausstellung, die weit über 100 Schätze der Grafischen Sammlung des 17. und 18. Jahrhunderts präsentiert. Uber die Künstler der Freien Reichsstadt Augsburg - wie Johann Rottenhammer, Johann Ulrich Mayr, Johann Georg Bergmüller - hinaus wirft sie dabei auch einen Blick auf den weiteren deutschen Sprachraum und ermöglicht so einen umfangreichen Einblick in die Zeichenkunst dieser Epoche.
Johann Ulrich Mayr: „Weibliches Bildnis“, um 1667/70?; © Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Grafische Sammlung